Zweimal im Monat Kraft tanken

Wer an der Borderline-Persönlichkeitsstörung leidet, erlebt ein unerträgliches Auf und Ab der Emotionen, eine unaushaltbare innere Leere, erträgt es nicht, allein zu sein und ist stets auf der Suche nach der eigenen Identität. Irgendetwas davon zu managen oder gar zu kontrollieren, fällt meist schwer.

Wer einer/einem an Borderline Erkrankten nahesteht (ob als Eltern, Partner*in, Geschwister, Freund*in), erlebt die Ausbrüche und Auswirkungen dieses Dilemmas fast tagtäglich. Versucht zu helfen, macht Lösungsvorschläge, fühlt sich verantwortlich und oftmals schuldig - und alle guten Ratschläge und Hilfestellungen kommen nirgendwo an. Das Leid der/des anderen nimmt kein Ende und als Angehörige*r gerät man an den Rand der Verzweiflung. Will man doch der/die Retter*in sein und scheitert immer wieder an dieser selbst auferlegten Mission. Bald schon stößt man an seine physischen und psychischen Grenzen. 

Borderline ist schwer zu begreifen. Weil die Emotionen immer zuerst angesprochen, "getriggert", werden. Das macht es schwer, bestimmte Situationen rational einzuschätzen, sie nicht persönlich zu nehmen - und das nimmt jede Kraft!

Ausgelaugt, verzweifelt, ratlos, unverstanden und hilflos fühlen sich die meisten Angehörigen von Menschen mit Borderline - trotzdem wollen sie weiterhin helfen und da sein. Missachten mehr und mehr ihre Grenzen, bis es irgendwann heißt: Ich kann nicht mehr!

Und dann? Dann ist es schwer, passende Hilfsangebote zu bekommen. Eines können wir hier machen:

 

Einfach Kontakt aufnehmen

 

Eine wertvolle Hilfestellung bietet die Kölner Selbsthilfegruppe für Borderline-Angehörige.

 

Erstmal ankommen bei anderen, die deine Situation verstehen, weil sie Ähnliches erleben. Menschen treffen und wissen, dass du nicht allein bist, sondern dich auf Augenhöhe austauschen kannst. Der vertrauliche Austausch in der Gruppe und die gegenseitige Motivation der Angehörigen sind bereichernd. Eine Gelegenheit, endlich mal wieder Kraft zu tanken!

 

Unsere Selbsthilfegruppe (SHG) trifft sich jeden zweiten und vierten Dienstag im Monat von 19 bis 21 Uhr im Zoom-Room. Die Teilnahme ist kostenlos und unverbindlich. Lediglich für das erste Erscheinen ist es wichtig, mit unserem Gruppenleiter Kai Kreutzfeldt Kontakt aufzunehmen. Eine Diagnose der Erkrankung ist nicht notwendig.

 

Dank

 

Unsere „Kölner Selbsthilfe für Angehörige“ wird von der Selbsthilfe-Kontaktstelle Köln fachlich kompetent begleitet, zum Beispiel bei der Öffentlichkeitsarbeit, der Vernetzung mit anderen Hilfeeinrichtungen oder der Akquise von Förderungen. Eine weitere große Unterstützung auf allen Ebenen erhalten wir von der Eckhard Busch Stiftung. Ein herzliches Dankeschön dafür!

 

Aus SHG wird ZBA

 

Da immer mehr Menschen aus ganz Deutschland an den Kölner SHG-Treffen teilnehmen und viele von ihnen ähnliche Anliegen haben, wollen wir die Selbsthilfegruppe (SHG) erweitern und das Zentrum für Borderline-Angehörige (ZBA) gründen, dessen Aktivitäten hybrid stattfinden sollen.

 

Kurzbeschreibung

 

"Das Zentrum für Borderline-Angehörige (ZBA) soll eine Anlaufstelle für hilfesuchende Angehörige (Eltern, Geschwister, Kinder, Partner*in, Freund*in, Kolleg*in u.a.) von Menschen mit der Borderline-Persönlichkeitsstörung sein. Es soll zusätzlich zu den regelmäßigen Treffen der bereits seit 2014 bestehenden Kölner Selbsthilfegruppe für Borderline-Angehörige individuelle Beratung und Coaching bieten.

Darüber hinaus sollen zu den Themen Selbstschutz und BPS selbsterfahrungsorientierte Fachtage, Informationsveranstaltungen sowie Seminare, Workshops, Vorträge und auch Kurse für Meditation und Achtsamkeitstraining organisiert und durchgeführt werden.

Das ZBA soll Hilfe und Unterstützung für diejenigen sein, deren Alltag durch die Krankheit indirekt stark belastet und beeinträchtigt ist. Ein Begegnungsort, an dem der Austausch zwischen den Angehörigen untereinander stattfindet. Es soll auch die Möglichkeit geben, sich mit Betroffenen und Fachleuten auszutauschen.

In einem späteren Schritt sollen eine SHG für Borderline-Betroffene sowie eine gemischte SHG für Betroffene und Angehörige gegründet werden. Das Angebot des ZBA soll nicht nur in Köln in Anspruch genommen werden, sondern neben den Veranstaltungen in Präsenz auch bundesweit bzw. international online stattfinden.

In vielen Städten und Gemeinden wird nichts Vergleichbares angeboten. Da durch das coronabedingte Homeoffice immer mehr Menschen mit Online-Konferenzen vertraut sind, kann man diese Flexibilität nutzen und Veranstaltungen, Beratung etc. auch online anbieten."

 

 

Treffen, Tagungen

Nächste Veranstaltungen:

13. 06. 2023 - 19:00 Uhr bis 21:00 Uhr

 

27. 06. 2023 - 19:00 Uhr bis 21:00 Uhr

 

28. 06. 2023 - 19:00 Uhr bis 21:00 Uhr